Überall schießen Achtsamkeitsstudios aus dem Boden. CEOs und Promis preisen die tägliche Meditation als Schlüssel zum Erfolg an. Eines ist klar: Der Akt des Stillsitzens und der Befreiung des Geistes ist nicht länger nur den Buddhisten und Esoterikern vorbehalten.
Aber was, wenn man Meditation so gar nicht dein Ding ist?
Entspann dich – es ist okay. Alleine mit deinen Gedanken dazusitzen, ist nichts für jedermann. Ganz egal, was andere (auch ich) behaupten. Das Wichtigste ist, dass du einen anderen – deinen Weg findest, dich zu entspannen.
Wir leben in einer Kultur, wo wir gerne beschäftigt sind. Wir verplanen uns völlig auf Wochen im Voraus und sind immer unterwegs. Das führt zu Stress und Überforderung. Unser Verstand und unser Körper bewegen sich ständig von einem Termin oder To-Do zum nächsten. Um Burnout und physische, psychologische und emotionale Erschöpfung zu vermeiden, ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen, um den Geist zu beruhigen.
In diesem Sinne findest du hier einfache Möglichkeiten, Stress abzubauen, wenn du nicht meditieren möchtest.
Fun Fact: Dunkle Schokolade hilft auch.
Probiere es mit Yoga
Wenn du jemand bist, der sich davor fürchtet, am Ende des Kurses in einem Knoten dazuliegen, sei beruhigt – es gibt eine Reihe anderer Yoga-Positionen, die einen unruhigen Geist entspannen können.
Einfach auf die Matte zu steigen (ohne Handy) ist an sich schon beruhigend. Sich auf den Atem zu konzentrieren und die Endorphine (Glückshormone) in Schwung zu bringen, hilft oft bei der Stressbewältigung. Ich schlage vor, du beginnst mit einfachen Posen, wie dem Vorwärts-fallen lassen, Kind-Stellung, Liegepositionen oder Brückenposen. Anleitungen gibt es zu Hauf in YouTube.
Werde kreativ
Schnapp dir eine Schachtel Buntstifte und ein Zen-Malbuch für Erwachsene und mach dich an die Arbeit. Aktivitäten wie z.B. Malen oder Zeichnen helfen dir, Achtsamkeit zu üben. Indem du deinen Fokus auf die Aktivität lenkst, konzentrierst du dich auf das, was im Moment geschieht, anstatt auf deine Sorgen. Zusätzlich zur Entfesselung deines inneren Künstlers hilft diese Art von Aktivität auch, Dein inneres Kind zu wecken. Für die meisten Menschen stellt diese Zeit mit mehr Kreativität und Vorstellungskraft einen Entspannungsquell dar.
Sprich mit dir selbst
Ja, wirklich. Laut einer Studie der Michigan State University (USA) ist das Gespräch mit sich selbst, ein einfacher Weg, um starke negative Emotionen, wie Stress und Angst zu kontrollieren. Besonders effektvoll ist das Gespräch, wenn es in der dritten Person geführt wird. Z.B. „Warum ist Claudia heute so schlecht gelaunt?“
Wenn du also das nächste Mal etwas besonders Herausforderndes durchmachst, versuche laut zu sprechen, als ob du einen Freund beraten würdest.
Power dich aus
Ein Hardcore-Training mag wie das Gegenteil von Meditation erscheinen, aber es kann die gleiche Art von entstressender Wirkung auf Dein Gehirn haben. Regelmäßige körperliche Aktivität ist eines der wichtigsten Dinge, um sich mitten im Chaos unseres Alltags aufzumuntern, aufzuladen und wieder Anschluss zu finden. Studien zeigen, dass Bewegung die Stimmung verbessert, die Kreativität fördert, mit einem geringeren Krankheitsrisiko und einer erhöhten Lebenserwartung verbunden ist. Bewegung hat auch einen wichtigen und oft unterschätzten Einfluss auf die Verbesserung der psychischen Gesundheit.
Geh raus
Falls du an einem besonders stressigen Tag eine Ausrede brauchst, um das Büro zu verlassen, versuche es hiermit: Forscher in Japan fanden heraus, dass eine grüne Umgebung dazu beiträgt, das Cortisol zu senken, die Pulsfrequenz zu senken und den Blutdruck zu senken sowie die Aktivität des Parasympathikus und des Sympathikus zu erhöhen. Klingt schlau und bedeutet, mit anderen Worten, es dämpft deine „Kampf-oder-Flucht-Reaktionen“ ab. Die Zeit in der Natur trägt auch dazu bei, aus dem Gedankenkarussell auszusteigen, also dieses unaufhörliche Wiederholen all dessen, was mit uns selbst und unserem Leben nicht stimmt. Denn das ist weder hilfreich noch gesund, und ist ein weiterer bekannter Risikofaktor für psychische Erkrankungen.
Höre Musik
Es ist physisch so gut wie unmöglich, gestresst zu sein, wenn man nach seinem Lieblingssong abrockt. Im Ernst, es ist wissenschaftlich untermauert. Laut einer Studie aus dem Jahr 2013 trägt das Hören von Musik dazu bei, den Spiegel des Stresshormons Cortisol zu senken, weshalb du eher entspannt bist, wenn du den Rest der Welt mit deinem Kopfhörer übertönst. Stöbere in deiner Musikbibliothek nach „Mood Boosters“- Playlist und lass dich ernsthaft von der Musik inspirieren.
Geh wandern
Wenn die Vorstellung, mit den Gedanken still da zu sitzen, dich graust, schnapp dir deinen Hund (oder den von Freunden) und mach einen Spaziergang durch die Nachbarschaft. Ein Spaziergang ist mit deutlich weniger Depressionen, weniger wahrgenommenem Stress und einem verbesserten Wohlbefinden verbunden. Tatsächlich haben Menschen, die kürzlich belastende Lebensereignisse hatten, wie zum Beispiel der Tod eines geliebten Menschen, Trennungen oder Arbeitslosigkeit, über eine verbesserte Stimmung nach Gruppenwanderungen in der Natur berichtet.
Hab Sex
Ein Orgasmus am Tag hält den Stress fern. Laut Simon Rego, PSYD, einem kognitiven Verhaltenspsychologen, kann die Kombination der verschiedenen körperlichen Empfindungen, die du beim Sex wahrnimmst, helfen, dich zu entspannen. „Es scheint tatsächlich eine Kombination aus anderen Faktoren zu sein, die wir nutzen, um Stress im Allgemeinen abzubauen“, sagte er. „Dinge wie tieferes Atmen, körperliche Anstrengung, Berührung, Freisetzung von Endorphinen, soziale Verbundenheit – all diese Faktoren sind in anderen Bereichen zu finden, aber sie scheinen alle in einer sexuellen Begegnung zusammenzukommen“. Das ist vielleicht doch besser als 20 Minuten stummes Sitzen.
Führe ein Tagebuch
Hol deinen Stress aus deinem Kopf und schreibe alles in ein Notizbuch. Der Akt des Schreibens hilft, die analytischen Teile deiner linken Gehirnhälfte zu stimulieren. Das kann dazu beitragen, Kreativität zu wecken. Und wenn du deine stressigen Gedanken auf ein Blatt Papier bringst, kannst du sie für dich annehmen und die verschiedenen Gedankengänge klären. Dies kann wiederum dazu beitragen, einen Teil der emotionalen Intensität abzubauen.
Tue Gutes
Jemandem die Tür aufzuhalten oder einem Fremden den Kaffee zu bezahlen, mag sich wie ein selbstloser Akt anfühlen. Aber es stellt sich heraus, dass es dir wirklich persönlich nützen kann, nett zu anderen zu sein. Das Knüpfen sozialer Beziehungen kann helfen, Stress abzubauen. Sich auf das Wohlbefinden eines anderen zu konzentrieren, hilft die Selbstbezogenheit zu verlassen und aus dem eigenen Kopf herauszukommen.
LOL
Wenn alles andere scheitert, schalte dir deine liebste Comedy-Serie an und lass es raus. Es gibt umfangreiche Forschungen zur Unterstützung des Lachens als Stresslinderer, weil es das Cortisol im Gehirn erhöht. Das trägt dazu bei, die körperlichen Auswirkungen von Stress zu reduzieren. Und gibt es eine bessere Möglichkeit, sich zu entspannen, als sich auf die Couch zu hauen und zu chillen?
Sprich mal mit meiner Frau;-)