Das Prinzip von Achtsamkeit lebt in vielen verschiedenen Traditionen und ist Gegenstand vieler Forschungen. In der neurowissenschaftlichen, medizinischen (u.a. Stressbewältigung durch MBSR) und psychologischen Forschung und Praxis spielt Achtsamkeit ebenso eine Rolle, wie im Training von Spitzensportlern und Führungskräften oder in den großen Religionen der Menschheit.
Die Hirnforschung beweist, dass diese Fähigkeit ein Leben lang trainiert und weiterentwickelt – oder verkümmern kann. Beides hat enorme Folgen für die persönliche Lebenszufriedenheit, Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Sozialkompetenz.
Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen, gleichermaßen berechtigten Definitionen und Schwerpunktsetzungen.
Die folgende Formulierung ist nach meiner Meinung sehr verständlich:
Achtsamkeit ist die Fähigkeit, unsere Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment zu richten – mit einer Qualität von neugieriger Wachheit, Offenheit und Akzeptanz, also ohne Bewertung dessen was wir wahrnehmen.
Und was bringt das?
- Durch Achtsamkeit wird gelernt, wacher und genauer mitzubekommen, was in uns und um uns vorgeht.
- Durch Achtsamkeit wird geübt, dem, was in uns vorgeht, freundlich und neugierig gegenüber zu treten. Es wird geübt, das Gegenüber und sich selbst weniger abzuwerten, was und wie man ist.
- Immer mehr und immer leichter kann bei dem geblieben werden, was jetzt gerade passiert – anstatt permanent gedanklich abzuschweifen.
- Achtsamkeit trägt dazu bei, dass bewusster entschieden werden kann, worauf die Aufmerksamkeit gerichtet wird und getan wird.
- Ein freier und selbstbestimmter Weg wird eröffnet und man wird weniger von Automatismen getrieben.
Achtsamkeit kann erlernt werden. Sollte es auch!